Ab 25. August 2018 neue Sonderausstellung
„Das sieht ja aus wie eine Puppenkulisse!“ – Spontan äußerst sich so mancher Besucher beim ersten Anblick des Alten Fleckens. Tatsächlich sind jetzt ganz erstaunliche Puppen und Puppenhäuser in der Fachwerk-Altstadt zu besichtigen. Ab dem 25. August 2018 präsentiert das Mittendrin-Museum eine Ausstellung der Künstlerinnen Ingrid Schwan und Cornelia Wiese, die ihr kreatives Schaffen genau diesen Themen mit hoher Profession gewidmet haben.
Zur Vernissage am Freitag, 24. August 2018, 19:00 Uhr, und zur Berichterstattung lädt der Museumsverein sehr herzlich ein. Einführende Worte spricht Dr. Ingrid Leopold, die dabei auch auf die Geschichte von Puppen und ihre Herstellungsweisen eingehen wird. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung durch Dominik Stangier (Piano) und Celia Eichhorn (Cello).
Die Herstellung von Puppen umfasst handwerkliches Können wie ein hohes künstlerisches Empfinden. Für beide Fähigkeiten wurde die in Kirchen (Rheinland-Pfalz) wirkende Ingrid Schwan mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Mit Goldmedaillen verließ sie zum Beispiel das Europäische Puppenfestival in Interlaken (1997) wie den Internationalen Wettbewerb „Eurodoll“ in Bregenz (1999). Schließlich in Bern (2012) punktete sie bei über 200 Teilnehmerinnen aus 16 Ländern mit der bestbewerteten Puppe und kann sich fortan über den internationalen Titel „Master of Dollmaking“ freuen. Seit 2004 entstehen nun in Kirchen im Haus der in Betzdorf aufgewachsenen Künstlerin die anspruchsvoll gestalteten Kreationen. Gerade den Köpfen aus Porzellan widmet sie große Aufmerksamkeit, da sie später nach dem Modellieren, dem Brennvorgang und der anschließenden künstlerischen Bearbeitung ganz wesentlich zur individuellen figürlichen Ausstrahlung der Puppen sorgen. Beim Betrachten der Künstlerpuppen wird sehr schnell deutlich, wie gekonnt ein Bild von Charakteren entsteht, die Emotionen zu wecken vermögen. Ihre Werke haben sich zu begehrten Sammelobjekten entwickelt.
Dass die zweite Künstlerin ebenfalls in Kirchen wohnt, ist Zufall. Doch auch ihr Interesse gilt der Nachbildung, der Miniatur von Lebenswelten: Cornelia Wiese ist seit Jahren von Puppenhäusern fasziniert. Sie entwickelte eine Sammelleidenschaft für all die ganz speziellen Utensilien, die der kleinen, nachgebauten Welt ihren jeweiligen Charme bestimmter Einrichtungsstile geben. Ihr Mann baut ihr die Puppenhaus-Hüllen, die sie dann entsprechend der verschiedenen Zeitepochen mit ihren typischen Merkmalen gestaltet und ausstattet. So entsteht die perfekte Illusion, die maßstabgetreue Abbildung von Raumsituationen früherer Zeiten. Viele Details muss sie selbst entwickeln und Gegenstände in kleinen Proportionen nachbauen. Cornelia Wieses Puppenhäuser bergen so kleine Schätze und lassen nostalgische Gefühle aufkommen.
Die Ausstellung in dem ehrenamtlich geführten Museum in der Freudenberger Altstadt ist vom 25. August bis zum 7. Oktober 2018 zu sehen. Das Haus ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 3 Euro. Sonderführungen sind auf Anfrage möglich.