Alle Beiträge von Christian Berner

DIETER SIEBEL FÜR SEIN VIELFÄLTIGES ENGAGEMENT GEWÜRDIGT

„Mit der Auszeichnung durch die Ehrennadel schließen wir uns in großer Dankbarkeit der Anerkennung für Dieter Siebel ausdrücklich an,“ hieß es am Donnerstag Abend in der Aula des Schulzentrums Eicher Seite. Anlässlich des „Stadtgeburtstages“ am 7. November hatte die Arbeitsgemeinschaft Freudenberger Heimatvereine (ARGE) zu ihrem Jahresempfang eingeladen. Dort werden traditionell Freudenberger Bürgerinnen und Bürger für ihr ehrenamtliches Wirken gewürdigt. In diesem Jahr gehörte Dieter Siebel zu den Geehrten.

4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth gratulierte vor Ort seinem Amtsvorgänger, ebenso Bürgermeisterin Nicole Reschke.

In der vom ARGE-Vorsitzenden Bernd Brandemnann vorgetragenen Laudatio wurde besonders auf Dieter Siebels Initiativen für das ehemalige Stadtmuseum hingewiesen. Weiter hieß es darin: „Er liebt den Flecken als seine Heimat, hier ist er aufgewachsen und hat in diesen Gassen seine Jugend erlebt. Diese Verbundenheit wird deutlich bei den vielen Stadtführungen, bei denen er Besuchergruppen aus dem In- und Ausland das Besondere der Altstadt mit großem Eifer, Freude und Wissen nahe bringt.

 Dieter Siebel erfand das Erzählformat „Flecker Lechtstonn“, um Freudenberger Geschichte, Geschichten, Besonderheiten und Persönlichkeiten in Erinnerung zu behalten.

 Viele Zeit seines Lebens schenkte er den Menschen seiner Heimatstadt in vielen Funktionen: Er war sogar einmal ehrenamtlicher Stadtjugendpfleger, übte zahlreiche Aufgaben im CVJM aus und als kunstbeflissener Akteur förderte er so viele Freudenberger in Sachen Kunst und Kultur.“

Am 7. November 1456, vor nunmehr 568 Jahren, wurden dem Flecken Freudenberg seine Freiheitsrechte durch Graf Johann IV von Nassau-Dillenburg (1410-1475) erneut bestätigt. Dieses Datum bildete die Grundlage für mehrere Stadtjubiläen.

Poetische Bildersprache, die begeistert

Ausstellung „Traumwelten in poetischer Bildsprache“ eröffnet

Eine Sprache in Bildern, die anrührt, Raum für eigene Interpretation gibt, Emotionen weckt und Brücken baut, so verstehen Sergej Pisarenko und seine Frau Alla Strauta ihre künstlerische Arbeit. „Kultur ist eine Universalsprache, die Menschen verbindet,“ sagt der 1967 geborene Künstler in seiner kleinen Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung im 4Fachwerk-Museum.

„Es ist in der Tat gelungen, dass wir herausragende künstlerische Werke in unserer letzten Ausstellung in diesem Jahr zeigen können,“ freut sich Klaus Siebel-Späth, der Vorsitzende des Museumsvereins.
Die Aufgabe, das Künstlerehepaar vorzustellen, übernahm Kuratorin Dr. Ingrid Leopold. Sie pflegt seit vielen Jahren eine Freundschaft mit Sergej Pisarenko. Er ist oft in Freudenberg zu Gast, seine letzte Ausstellung hier liegt gut ein Jahrzehnt zurück. „Er ist als Kind bereits intensiv künstlerisch gefördert worden und hat sich prächtig weiterentwickelt,“ erzählt sie zu seinem Lebensweg. Der Dank für alle Anstrengungen sind nicht nur zahlreiche Auszeichnungen: „Ebenso der Umstand, dass viele seiner Bilder international in Ausstellungen gezeigt werden, unterstreicht sein Können und seine Bedeutung.“
Alla Strauta sagt, dass das Unterrichten von Kunst ihr Streben nach künstlerischem Selbstausdruck stärke und es ihr ermögliche, tiefes Wissen mit persönlichem kreativem Streben zu verbinden. „Mit jedem Bild habe ich eine Geschichte im Kopf“. Das Künstlerpaar verbindet eine traditionell intensive osteuropäisch-akademische Ausbildung.

Beide beweisen eine Meisterschaft des „feinen Pinselstrichs“. Die Arbeiten als Grafiken, Aquarelle oder Ölbilder zeigen gegenständliche Motive. Mit den in ihrer Farbigkeit reduzierten Bildern gelingt es ihnen, in besonderer Weise bemerkenswerte Stimmungen auszulösen. Ihre Werke öffnen den Blick auf viele Details und Nuancen, können in eine geheimnisvolle Traumwelt entführen.

Sergej Pisarenko liebt kleine Städte. „Hier finde ich Ruhe und Inspiration.“ Deshalb seien viele seiner künstlerischen Spuren in Deutschland zu finden. „Wir sind so dankbar, dass wir hier sein dürfen, wir fühlen uns hier in Freudenberg fast wie zuhause.“ Gut 23 Jahre sind Pisarenkos Werke in Aquarell-Technik entstanden, jetzt bringt er seine Motive mit Ölfarben auf die Leinwand.

Die zahlreichen Gäste am Eröffnungsabend zeigten sich angesichts der umfangreichen Werkschau begeistert und nutzten intensiv die Möglichkeit, sich über die Bilder auszutauschen. Die Ausstellung ist jetzt bis zum 12. Januar 2025 im Freudenberger 4Fachwerk-Museum im Alten Flecken zu sehen.

TRAUER UM EINEN PROFUNDEN KENNER FREUDENBERGER GESCHICHTE

Unerwartet ist Detlef Köppen aus Freudenberg im Alter von 69 Jahren gestorben. Seit 1972 gehörte er zum Team der Freudenberger Stadtverwaltung, zuletzt fast drei Jahrzehnte als Stadtarchivar. Als er am 31. Juli 2020 in den Ruhestand ging, bezog er wenig später, nunmehr ehrenamtlich, ein kleines Büro im 4Fachwerk-Museum. Denn nicht nur beruflich lag ihm, der auch zeitweise für die Denkmalpflege zuständig war, die Freudenberger Geschichte sehr am Herzen.

„Detlef Köppen hat unsere Diskussionen und Überlegungen im Arbeitskreis Stadtgeschichte ganz entscheidend geprägt,“ so 4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth. Er habe immer auf Detailgenauigkeit und gesicherte Fakten gesetzt, viele Überlieferungen kritisch hinterfragt. „Da er wusste, wo zu suchen ist, hat er uns bei der Recherche von Hintergrundinformationen ganz maßgeblich unterstützt.“ Seine Arbeitskreis-Kollegen loben ihn „als wandelndes Geschichtslexikon“: „Bei Detlef Köppen hat sich über Jahre ein beeindruckendes geschichtliches Wissen zu unserer Region gesammelt, welches er gerne weitergegeben hat. Wir sind ihm deshalb zu großem Dank verpflichtet.“ Ständig habe er in seiner Hemdtasche ein kleines Notizbuch mitgeführt, um Termine und Stichworte zu sammeln, um die er sich dann kümmerte. Seine besondere Art, Dinge darzustellen und geschichtliche Entwicklungen zu erläutern, ließen ihn selbst zu einem Flecker Original werden.

Zuletzt lebte er in der Altstadt, just in dem Haus in der Mittelstraße, in dem einst der Freudenberger Geometer Wygand Siebel (1780-1844) wirkte, der als Feldmesser 1816 den „Okularplan über den Amtsbezirk Freudenberg“ aufgenommen und gezeichnet hatte. Hier ging nun der Lebensweg von Detlef Köppen zu Ende.

Den Übergang des Stadtmuseums zum ehrenamtlich getragenen Haus des 4Fachwerk-Vereins begleitete Detlef Köppen von Anfang an, zählte zu dessen Gründungsmitgliedern und beteiligte sich mit Rat und Tat bei den historischen Ausstellungen. Detlef Köppen hatte bereits das Autorenteam zu der 2006 von Bernd Steinseifer herausgegebenen Freudenberger Chronik betreut. Beteiligt war er ebenso, als im Kulturerbejahr 2018 die Aktion „Europa in Westfalen“ auch in den Alten Flecken führte.

„Traumwelten in poetischer Bildsprache“

Vernissage am Freitag, 01. November 2024 um 19 Uhr

Das 4Fachwerk Museum Freudenberg lädt Sie herzlich zur Ausstellungseröffnung am 1.11. um 19 Uhr ein. Die Ausstellung findet vom 2.11.24 bis zum 12.1.25 statt und ist immer mittwochs, samstag und sonntags von 14 bis 17 Uhr für Sie geöffnet.

In einer Gemeinschaftsausstellung präsentieren Sergej Pisarenko (1967) und Alla Strauta (1959) ausgesuchte Beispiele ihres künstlerischen Wirkens. Beide beweisen eine Meisterschaft des „feinen Pinselstrichs“. Die Arbeiten als Grafiken, Aquarelle oder Ölbilder zeigen gegenständliche Motive. Mit den in ihrer Farbigkeit reduzierten Bildern gelingt es ihnen, in besonderer Weise bemerkenswerte Stimmungen auszulösen. Sie vermitteln Stille und Ruhe, wirken als visuelle Poesie, entführen in eine geheimnisvolle Traumwelt. Realität vermischt sich in wunderbarer Weise kreativ mit einem ganz eigenen Blick, ausgeführt in einer meisterlichen Bildsprache.

Sergej Pisarenko und Alla Strauta sind international gefragt, sie sind mit ihren Werken in Sammlungen und Ausstellungen in ganz Europa und in den Vereinigten Staaten vertreten. Das Künstlerpaar verbindet eine traditionelle osteuropäisch-akademische Ausbildung. Früchte dieses intensiven künstlerischen Studiums sind heute internationale Anerkennung und zahlreiche Auszeichnungen.

Ihre Bilder erweisen sich als tiefgründiger Wahrnehmungs-reichtum: Sie öffnen den Blick auf viele Details und Nuancen, sind geprägt vom Spiel mit dem Licht. Ihnen gelingt es gekonnt, Sehnsucht zu wecken, sich von Emotionen gewinnen zu lassen.

In einer erfolgreichen Einzelausstellung überzeugte bereits 2015 Sergej Pisarenko im 4Fachwerk-Museum von seinem großen Können.

Öffnungszeiten des Museums: mittwochs, samstags und sonntags 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 3 €. Der Eintritt bei der Vernissage am 1. November 2024 ist frei.

4Fachwerk-Kalender vergleicht historische Ansichten mit dem Bild von heute 

Die Fotos von Freudenberger Alltagsszenen, Straßenzeilen oder Gebäudeansichten vergangener Zeiten, denen ein Bilder-Spiegel von heute entgegengehalten wird, dass ist das Erfolgsrezept des 4Fachwerk-Kalenders.

„Es kommt zu spanenden Beobachtungen, wie sich das Leben im Alten Flecken zwischen der Öffentlichkeit der Straße und der Privatheit der Häuser gestern und heute entwickelt hat,“ erklärt 4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth. Es sei einfach ein einmaliger Lebensraum mit vielen geschichtlichen und gesellschaftlichen Bezügen. Das zeigten die großformatigen Bilder, die Erinnerungen weckten und auch zum Nachdenken über den Wandel der Zeiten beitrügen.

So hat sich das Team aus dem Arbeitskreis Stadtgeschichte des Museums für 2025 wieder Mühe gegeben, historische Bilder zu finden, die in ihrer besonderen Art Freudenberger Geschichte und Geschichten erzählen.

„Gerne sind wir dem Wunsch nachgekommen, den Kalender nun früher anzubieten,“ so der 4Fachwerk-Vorsitzende. Geblieben sei der Preis von 18 Euro. Und: „Von jedem verkauften Exemplar kommt ein kleiner Betrag dem Erhalt und der Weiterentwicklung des ehrenamtlich geführten Museums zugute.“

Der Kalender ist erhältlich im 4Fachwerk-Museum, Mittelstraße 4:
Atelier Siebel, Kuhlenbergstraße 10;Tourist-Information + Bücherei, Kölner Str. 1, Marktplatz;
Buchhandlung Filosophie, Bahnhofstraße 20:
Holzwirtschaft, Marktstraße 15;
Liebenswertes, Oranienstraße 20;
Sowohnich, Kölner Str. 6;
Galerie neu & alt, Olper Straße 1.

Siegener Street Art im Alten Flecken verstehen lernen

4Fachwerk zeigt die Vorstufen zur Kunst im öffentlichen Raum

Die grauen Versorgungs-, Schalt- oder Verteilerkästen zählen zum festen Straßenbild. Mit der Technik in ihrem Innern sorgen sie für den richtigen Weg von Energie oder Kommunikation. Oft fristen sie ein trübes Dasein. Vielfach sind sie verschmiert und werden dann zum visuellen Ärgernis.

Martin Zielke aus Siegen sind solche „Schandkästen“ ein Dorn im Auge. Getreu seinem Motto „Tun statt Nörgeln“ setzt er sich seit nunmehr seit zwei Jahrzehnten dafür ein, sie zu Kunstwerken zu verwandeln, um positive Hingucker im öffentlichen Raum zu erhalten.

Solcher „street art“ widmet sich in seiner aktuellen Präsentation das Freudenberger 4Fachwerk-Museum. „Sie werden ‚Herleitungen‘ zu dieser Kunst erleben,“ erklärte 4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth zur Ausstellungseröffnung. So zeigt sich das Kunstforum im Alten Flecken als „Werkstatt-Raum“. Zu sehen ist, wie die in Siegen erlebbare Straßenkunst entstanden ist.

Tzveta Grebe, in Bulgarien aufgewachsene Siegener Künstlerin, gehört zu denen, die die Stadtbilder in der Krönchenstadt entstehen lässt. An vielen Stellen hat sie Siegener Historie im Bild festgehalten. „Dazu haben wir alte Fotos und Berichte gesichtet, Hintergrundinformationen eingeholt und viele Gespräche geführt.“ So sei es gelungen, aus der bewegten Vergangenheit zu erzählen. „Es sind geschichtliche Inhalte, aber mit künstlerischer Freiheit ergänzt.“

Mit zu Werke geht die Kunstdozentin Susanne Krüger. Bei ihren Motiven stehen Tiere und Natur im Fokus: „Ich liebe quietsch-bunte Versorgungskästen, gerne auch abstrahierte Arbeiten.“ Dadurch komme mehr Natur in die Stadt. Ihr sei der Schmetterling genauso wichtig wie ein Elefant, ihre Darstellungen sollte immer auch etwas Humor vermitteln.

Ihr jüngstes Werk ist das „Projekt Schutzengel“ gegenüber dem Lindenberg-Friedhof. „Der Engel soll trotzdem Lebensfreude ausstrahlen, um trauernden Menschen Trost und Freude zu schenken.“

Beide Künstlerinnen zeigen sich angetan von Martin Zielkes Initiative. Tzveta Grebe: „Er hat uns Kraft und Mut geschenkt. Mit ihm haben wir gelernt, weiterzumachen und es besser zu machen.“

In der Tat: Die Bilanz des Wirkens von Martin Zielke kann sich sehen lassen. 550 Versorgungskästen dienen jetzt in Siegen als Bildträger, 20 Garagentore und 20 Müllbehälter konnten künstlerisch gestaltet werden. Hinzu kommen 25 Wandgemälde. Humorvoll schildert er in seiner Einführung die oft nicht einfachen Wege, Genehmigungen zu erhalten oder Sponsoren zu finden. Kraft gebe ihm die Begeisterung, die die neuen Stadtbilder dann bei den Menschen auslösen. Gerührt erzählt Martin Zielke von ganz jungen Menschen, die sich bei ihm oder den Künstlern für die Werke im öffentlichen Raum bedanken. Für ihn bedeutet Kunst Technik, Können, Leidenschaft, Freude und Kreativität. „Und natürlich bedarf es der Ausdauer, die Kunstwerke vorzubereiten und sie vor Ort zu vollenden.“ Dabei blickt er auf eine „fantastische Zusammenarbeit“ zurück. Viele Menschen hätten sich eingebracht, weil sie gemerkt hätten, wie negativ zum Teil bösartige Schmierereien im öffentlichen Raum wirkten. Jetzt gehe von den gestalteten Kästen ein visueller Gewinn aus, der positiven Einfluss auf das gesamte Umfeld habe.

„Das ist eine besonders abwechslungsreiche und ungewöhnliche Ausstellung,“ sagt Dr. Ingrid Leopold. Sie ist im Museum für das Kunstforum zuständig. Hier würden Hintergründe gezeigt, wie die Kunstwerke aus vielen Facetten, Skizzen, Gedanken und Ideen entstanden sind. Der Kontakt habe sich über Tzveta Grebe ergeben, die bereits mit einer Einzelausstellung im 4Fachwerk vertreten war.

Als positiv-ungewöhnlich empfanden die vielen Besucher zudem das herausragende Musikprogramm am Eröffnungsabend. Christoph Scherhag am Keyboard begleitete Kristina Fritsch, die mit ausdrucksstarken Gesangs-Interpretationen begeisterte. Atmosphärisch entstand so eine kleine künstlerische „Geburtstagsfeier“. „Bemerkenswert, dass Siegener Kunst im öffentlichen Raum im Jahr des Stadtjubiläums in der Nachbarstadt so gewürdigt wird,“ fand ein Besucher. „Verstehen wir die Ausstellung doch als Geburtstagsgruß aus dem Flecken,“ so die Reaktion von Ingrid Leopold.

Die Ausstellung, die also nicht wie üblich fertige Kunstwerke, sondern die davor liegende Arbeitsatmosphäre und damit die gestalterischen Vorstufen und ästhetischen Überlegungen zeigt, ist bis zum 27. Oktober 2024 zu sehen.